Vorige Woche wurde die Ausstellung der weltweit anerkannten Bildhauerin Ildikó Bakos eröffnet. Schauplatz der Ausstellung ist das im Sezessionsstil gebaute Gebäude des Árpád-Bades, welches schon seit Jahren ungenutzt leer steeht. Alle Elemente der Ausstellung drehen sich um den menschlichen Körper. Deshalb hat die Künstlerin den Körperabdruck zweier Modells als Grundlage für Ihre Werke verwendet.
Mein erster Eindruck, als ich das Gebäude des Árpád-Bades betrat war, mein Gott wie verfallen das Gebäude ist… In meiner Kindheit war ich manchmal hier. Aber der Zustand des Gebäudes wurde zur Nebensache, als ich den ersten Raum betrat. Hier waren ursprünglich die Umkleidekabinen. In dem Flur der Kabinen hingen drei Gipsgestalten. Als ich sah, wie die hängenden Gestalten sich an das in altem Stil gebaute Gebäude anglichen, hatte ich plötzlich den Eindruck, als ob das alles ein Traum wär. Jeder hat sicher schon mal geträumt, daß er in einem alten Gebäude spazieren geht und verschiedene Gestalten oder Formen sieht. Die Traumerscheinung wurde auch dadurch gestärkt, daß man verschiedene Klingeltöne aus allen Richtungen hören konnte. In einer der offenen Kabinen hing ein Heiligenbild an der Wand. Darunter waren Kerzen. Ich war mir nicht sicher, ob das auch ein Teil der Ausstellung war, oder nur ein Überbleibsel aus der Vergangenheit ist.
Ich täuschte mich vielleicht gar nicht so sehr, denn als ich den Saal mit den Kalt- und Warmwasserbassins betrat, stellte sich heraus, daß ich mich in einem "Traum-Saal" befand. Hier am Boden des einen Bassins lag eine Frauengestalt aus weissemGips auf einem Drahtbett. Am anderen Ende des Bassins wurden verschieden Traumbilder an die Wand, sowie auf die sich darin befindende Gestalt projiziert. Im nächsten Raum hatte ich das Gefühl, als ob ich ein Archäologe der Zukunft wäre, der Steinabdrücke vom heutigen Zeitalter findet. Hier waren nämlich verschiedene Steintafeln zu sehen, in denen menschliche Abdrücke waren, ähnlich wie damals bei den Pyramiden. Aber die Motive auf den Steintafeln ähnelten eher Menschen aus der heutigen Zeit.
Und wieder befand ich mich in einer Traumwelt. Eine Vision der Vergänglichkeit war am grossen Bassin zu finden , der als schwarzer Teich hergerichtet war. Auf ihm schwammen kleinen Boote, in denen weisse Frauengestalten waren. Ich hatte das Gefühl, wie wenn man ein altes Gemälde anschaut, auf dem zu sehen ist, wie die Seelen der Toten in einem Boot dahinziehen.
Das war ein passender Schlußmoment der Ausstellung, da ich auch das Gefühl hatte, daß meine Seele frei in einem beruhigenden Traum baumelt. Es war nicht schön aufzuwecken und erneut den Alltag anzugehen. Unter den dahineilenden Menschen auf der Kossuth-Strasse …..
|