Es scheint, daß die italienische Fa. Parmalat und die ungarische Tochterfirma eine Vereinbarung treffen wird, was den Beibehalt des Markennamens betrifft. Letztere kann gegen einen gewissen Anteil des Jahresumsatzes noch über mehrere Jahre den Namen PARMALAT beibehalten.
Die Verhandlungen zwischen den ungarischen Leitern der sich in Liquidation befindenden Fa. Parmalat Hungaria Tejipari AG und dem Konkursverwalter der italienischen Muttergesellschaft Parmalat S.p.A bezüglich der Benutzung des Markennamens gehen in die Endphase. Laut Information des ungarischen Verhandlungspartners können die Verträge noch in diesem Jahr unterzeichnet werden. Generaldirektor László Fónay erklärte der wirtschaftlichen Tageszeitung, daß die Verhandlungen in die letzte Runde gehen, und nur noch einige kleinere Abstimmungen notwendig sind. Laut Vertragskonzept zahlt das ungarische Unternehmen für die Nutzung des Markennamens PARMALAT 1,5-2 % vom Jahresunmsatz an die italienische Gesellschaft. Laut Konzept gilt, wenn die Parmalat Hungaria AG nicht den Nettoumsatz vom Jahre 2003 erlangt - also ca. 6-7 Mrd. HUF - wird 1% vom Umsatz an die italienische Fa gezahlt. Für das Warenzeichen und für die Nutzung des Know-how-s muss die ungarische Firma dieses Jahr noch nichts zahlen. Nächstes Jahr aber soll man außer dem schon erwähnten Betrag auch dafür 1%, 2006 jedoch schon 2% des Umsatzes an die italienische Gesellschaft abgeben.
László Fónai fügte hinzu, wenn der Vertrag zwischen den ungarischen und italienischen Parteien unter Dach und Fach kommt, werden alle anderen gerichtlichen Prozeße - da beide Parteien davon Abstand nehmen - außer Kraft gesetzt. ( So wird z.B. der im Bezirksgericht von Székesfehérvár in die Wege geleitete Prozeß nichtig, wo die alte italienische Leitung de Gesellschaft -wegen einem Beschluss des Stadtrates -den Namen der ungarischen Firma in Fejértej AG umwandeln wollte. Der Prozeß hat bis heute noch nicht begonnen, da beide Parteien sich nicht einig waren, wer die Parmalat Hungaria AG rechtlich vertreten soll. Das Bezirksgericht legte sich schließlich darauf fest, daß dies der Anwalt der italienischen Eigentümer übernehmen solle, unter Ausschluß des Konkursverwalters. Dagegen legten die Vertreter des Konkursverwalters Berufung ein. Das Prozeß hätte in zweiter Instanz in der Hauptstadt stattgefunden).
In Bezug auf die derzeitige Situation des ungarischen Firma Parmalat erklärte der Generaldirektor, daß man am Anfang des Konkursverfahrens 65-70 000 Liter Milch pro Tag verarbeiteten konnte, der Monatsumsatz war 320 Mio HUF, der Verlust war ca. 180 Mio HUF im Monat. Laut derzeitigen Zahlen beträgt der Milchankauf 150-160 000 Liter pro Tag, der monatliche Umsatz 800 Mio HUF und der Verlust konnte auf monatliche 40 Mio HUF reduziert werden. Fónay erläuterte weiterhin, daß die Hoffnung bestehe, bis Ende des Jahre den Nullsaldo zu erreichen und man beabsichtigt, nächstes Jahr - mit Einbezug neuer Zulieferanten - 170-200 Liter pro Tag in dem ungarischem Unternehmen verarbeiten möchte. Ein Verkauf der Parmalat Hungaria AG könnte laut dem Generaldirektor zeitmäßig Ende 2006 in Frage kommen.
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